Hallo, wie geht es Euch? Habt Ihr die ersten Monate des Jahres 2007 gut überstanden und vor allem wie? Sascha & Matthias: Uns geht es sehr gut, danke! Das Jahr 2007 ging schon gut los - nach dem Release unserer Single "Hurt Of Intention" gab es einige Remixanfragen und so haben wir schon wieder viel Zeit im Studio verbracht.
In Eurer Biografie habe ich gelesen, dass Ihr euch in einem Club in Frankfurt am Main kennen gelernt habt. Man hört diese Geschichten immer wieder aus der Szene. Wie lief das bei Euch ab? Sascha & Matthias: Wir hatten schon ein paar Monate vorher in einem anderen Club ein paar Worte miteinander gewechselt und zufällig waren wir dann zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Wir vertieften unser Gesprächsthema von damals und merkten dann, dass wir aus der gleichen Gegend kommen und dieselben Vorstellungen haben. Nichts Ungewöhnliches also.
Wann begann Euer Interesse für Musik zu wachsen? Und wann habt Ihr festgestellt, dass elektronische Musik Euer Ding ist? Sascha: Ich höre und liebe Musik seit ich denken kann und habe schon als Teenager auf Partys aufgelegt. Zu der Zeit kam dann auch diese "Euro-Dance-Welle" hoch mit Acts wie Culture Beat, Snap und wie sie alle heißen - ich würde also sagen, dass ich dadurch an elektronische Musik herangeführt wurde und meinen damaligen "Musikhorizont" dann selbst erweitert und entdeckt habe, wie vielschichtig elektronische Musik sein kann. Dieses Fieber hat mich gepackt und seitdem nicht mehr losgelassen.
Matthias: Ich würde sagen, das begann ca. als ich 12 war. Damals hatte mein Vater schon Cubase auf seinem ATARI installiert und ich besaß ein Keyboard. Ein entscheidender Moment war sicherlich, als ich Ferry Corsten’s Interpretation von Barbers Adagio auf VIVA gesehen habe – das war der Hammer, ich wollte unbedingt wissen, wie so was gemacht wird. Von da an hab ich mit der Technik beschäftigt und immer mehr nach mehr elektronischer Musik geforscht.
Ihr hab ja nun Euer erstes Releas auf Ferry Corstens Label Flashover Rec. Wie ist es dazu gekommen, schließlich habt Ihr ja schon auf deutschen Labels veröffentlicht. Habt Ihr den Aufruf des Labels befolgt und einfach mal Demos an das Flashover Rec. geschickt? Sascha & Matthias: Über die Jahre lernt man immer mehr Leute kennen, die sich mit elektronischer Musik beschäftigen, seien es Label-Typen, DJs oder Produzenten. So wie man jemand aus dem Familien- oder Freundeskreis seine Urlaubsfotos zeigt, präsentiert man natürlich auch die neuesten Produktionen und Ideen seinen Kontakten. Meistens zeigen diese Personen diese Titel auch wiederum jemand anderem und schon verbreitet sich die Musik. Dadurch kommen natürlich immer wieder ganze neue Kooperationen zustande, die man vorher vielleicht gar nicht in Betracht gezogen hat. Das mit FO hat ne ganze Weile gedauert, bis schlussendlich ein Vertrag unterzeichnet wurde und ist so ähnlich abgelaufen.
Ferry Corsten spielte anfangs Euer Original von Hurt of Intention, wie kam es dann zum Remix von Ferry Corsten selber? Immerhin macht er inzwischen recht selten Remixe. Sascha & Matthias: Dadurch, dass "Hurt Of Intention" auf Flashover erschienen ist, war der Kontakt zu Ferry quasi schon hergestellt. Er mag wohl das Original und deshalb spielt er es auch in seinen Sets und steuerte einen Remix dazu bei. Wir haben uns darüber natürlich sehr gefreut als uns die Nachricht erreichte.
Werden von Euch noch weitere Veröffentlichungen auf Flashover folgen? Und was steht überhaupt in der nächsten Zeit bei Euch an? Sascha & Matthias: Ja, es werden weitere Veröffentlichungen auf Flashover folgen. Schon deshalb wird es uns in Zukunft nicht langweilig werden. Des Weiteren wird es bald einige Remixe von uns geben und außerdem haben wir mit "Superstreem Records" unser eigenes Label gegründet, an dessen Aufbau wir arbeiten. Auch als DJ-Act wollen wir bekannter werden. Und unsere monatliche Radioshow "Selected Streem" jeden 4. Freitag auf ETN.fm haben wir ja auch noch.
In Eurer Biografie habe ich auch gelesen das Ihr Mitglieder des Superstreem Rec. Label seid. Erzählt mal bitte mehr darüber. Sascha & Matthias: Wie schon erwähnt haben wir mit "Superstreem Records", zusammen mit Thomas Behringer, unser eigenes Label gegründet. In erster Linie wollen wir verschiedene Stile und Projekte auf diesem Label präsentieren und fördern. Von daher wird es musikalisch vielschichtig zugehen... natürlich immer mit dem nötigen Anspruch, den wir auch an unsere Arbeit haben. Außerdem haben wir mit "was eigenem" natürlich einen großen Handlungs- bzw. Entscheidungsspielraum, ein weiteres Kriterium für die Gründung.
Hurt of Intention ist ja vor dem Vinyl Releas als Digitalreleas unter anderem bei Beatport erschienen. Aufgrund dessen schätzte ich, dass Ihr dem legalen Download von Musik positiv gegenüber steht. Welche Vorteile seht Ihr hier gegenüber dem alten Weg der Veröffentlichung? Sascha & Matthias: Die Märkte haben sich verändert und natürlich auch der Musikmarkt. Im Zeitalter des Internets stehen wir legalen Downloads positiv gegenüber, denn wir erreichen auf einfache und schnelle Art mehr Menschen mit unserer Musik denn je.
Wo wir gerade beim Thema neue Medien sind. Viele DJs steigen ja inzwischen um auf CD oder auch Laptop. Wie legt Ihr auf? Sascha & Matthias: Wir legen hauptsächlich mit CDs auf. Der Laptop gewinnt aber auch bei uns immer mehr an Bedeutung.
Wie läuft bei Euch der Studioalltag ab und mit was arbeitet Ihr? Matthias: Das ist immer unterschiedlich. Im Prinzip hängt es vom Fortschritt einer Produktion ab. Wenn sie schon weit gediehen ist, muss an den letzten Tagen „nur noch“ der Feinschliff gemacht werden. Der sieht in den meisten Fällen so aus, dass man ein paar Zettel mit Notizen rumliegen hat, die man dann mehr oder weniger stur abarbeitet. Die kreative Arbeit wurde dann ja schon geleistet. Macht man sich an was neues, kann es schon mal vorkommen, dass nach einem Tag überhaupt nichts brauchbares entstanden ist – dafür sind dann mal wieder alle Emails beantwortet Wir arbeiten auf einem PC mit Cubase von Steinberg als Sequenzer. Wir benutzen auch externes Equipment wie z.B. Synthies aber auch wir haben auch Zugriff auf das Studio eines Bekannten wo wir teilweise auf einem Analogmischpult mischen statt im Rechner.
Momentan hat man das Gefühl die deutsche Tranceszene sei wieder leicht im Kommen. Aber in der Clublandschaft tut man sich noch recht schwer. Wie seht Ihr die Szene hierzulande und habt ihr internationale Vergleichsmöglichkeiten? Sascha & Matthias: Wir sehen, dass unsere Lieder international von vielen DJs oder Radiostationen gespielt werden und auf vielen Compilations vertreten sind. Hierzulande ist es vielleicht noch ein wenig zu sehr verbreitet etwas "in eine Schublade" stecken zu wollen und mit allem, was ein wenig anders klingt, nichts anfangen zu können. Jetzt, da sich immer mehr verschiedene Stilrichtungen vermischen, wird sich das in unseren Augen verbessern.
Kommen wir mal zur Internetplattform MySpace, über die ich ja auch mit Euch in Kontakt getreten bin. Inzwischen haben viele Künstler ihr Profil dort. Und auch viele Privatleute sind dort vertreten. Wie seit Ihr auf MySpace aufmerksam geworden und welchen Nutzen hab Ihr dadurch? Sascha & Matthias: MySpace ist für uns eigentlich nichts anderes als eine abgespeckte Homepage. Wahrscheinlich ist diese Plattform auch deshalb so beliebt bei Künstlern - man hat schnell ein Profil erstellt mit allen nötigen Infos und dadurch bleibt mehr Zeit für die Musik. Bald gibt es aber auch von uns ne kleine Page!
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